Wir sind nicht nur Eine/r, wir sind VIELE !
Diese Erkenntnis war so wertvoll, als ich während meiner Coachingausbildung die Arbeit mit den inneren Anteilen kennengelernt habe. Durch diese Arbeit habe ich mich viel besser verstehen gelernt, wo vorher eher Verwirrung und Unverständnis war. Mir wurde bewusst, dass es ganz normal ist und es dafür gute Erklärungen gibt, wenn man sich schonmal innerlich zerrissen fühlt oder auch einen inneren Kampf durchlebt.
Vielleicht kennst Du das, wenn Du Dich einfach nicht zu einer Entscheidung durchringen kannst, wenn die Gedanken nur so in Deinem Kopf durcheinanderpurzeln und es ganz viel FÜR und dann aber auch viel WIDER gibt. Wenn Du Dich weit entfernt fühlst von einer klaren Lösung und manchmal ist es wie ein inneres Ringen, denn es werden verschiedene Stimmen gleichzeitig in Dir laut.
Ein schönes Bild dafür, dass es in mir viele verschiedene Bestrebungen geben kann, ist das innere Team. Denn als Mensch bin ich komplex und habe durch meine Erfahrungen, meine Prägung, durch meine Lebenswerte, durch alles, was mich im Innen und im Außen beeinflusst nicht immer eine klare Linie, die ich verfolgen kann. Und auch nicht immer die Patentlösung.
Im Coaching gibt es diesen tollen Ansatz, mit dem wir unsere Klienten dabei unterstützen können, sich selbst und ihre Gedanken zu klären und das ist die Anteilsarbeit. Wir arbeiten heraus, was genau in uns ringt, welche Bedenken aber auch Bedürfnisse und Argumente teilweise in Konkurrenz miteinander stehen und arbeiten die verschiedenen Stimmen heraus, die in uns laut und manchmal auch nur ganz leise zu uns sprechen.
Anschließend können die Klienten meist eine ganz klare Entscheidung treffen, mit der sie sich gut fühlen und die sie auch umsetzen.
Jeder innere Anteil hat seine Funktion und einen Wert für mich, sonst gäbe es ihn nicht – der ist mir aber oft gar nicht so klar. Vor allem dann nicht, wenn einer der inneren Anteile im Laufe der Zeit Überhand nimmt. Wenn ich mich vielleicht so sehr in meinem inneren Kritiker verliere, dass es mich ausbremst oder sogar ungesund wird und negativen Einfluss auf mein Seelenleben nimmt.
Dann geht es darum, wieder eine gute Balance zwischen den Anteilen zu schaffen, die in mir wirken.
Und wir besinnen uns im Coaching auch darauf, dass es – wie in jedem guten Team – EINEN geben muss, der das Ruder in der Hand hat. Der sich von seinem Team zwar beraten lässt, dann aber selbst entscheidet… und das sollte natürlich ICH sein
PS: Recht bekannt geworden ist das „innere Kind“, ebenfalls ein innerer Anteil mit dem wir im Coaching arbeiten können. Darüber hinaus gibt es in unserem Sprachschatz viele Redewendungen, die auf dieses innere Ringen hinweisen, wie z.B. „Engelchen und Teufelchen“, „innerer Kampf/ innere Zerrissenheit“
Du findest das interessant?
Dann melde Dich gerne bei mir, denn vielleicht spricht Dich dieser Text an, weil es auch in Dir etwas gibt, was Du gerne verstehen und klären möchtest.
Oder Du kannst Dir vorstellen, selber als Coach zu arbeiten und hast Interesse an der Ausbildung zum systemischen Coach.